St. Lucia I

St. Lucia I

🇱🇨 St. Lucia ist toll! Ich bin ja bereits Donnerstag angekommen und habe nach der vorherigen wilden Nacht erstmal ausgeschlafen und nichts mehr gemacht. Am Freitag konnte ich mich hier in der Stadthalle von Gros Islet ganz ohne Probleme und kostenfrei Impf-boostern lassen, worauf es mir Samstag nicht so richtig gut ging. Aber heute ist wieder alles supi und ich bin mit meinem Faltrad ganz an die Nordspitze der Insel gefahren. Auf der „linken“, dem Wind abgewandten Seite ist Karibik-feeling pur, während sich auf der „rechten“, dem Wind zugewandten Seite der Atlantik so richtig austobt. Die Spitze der Insel hat sich ein Investor unter den Nagel gerissen, die komplette Spitze ist parzelliert und steht zum Verkauf, aber ist noch zugänglich, da der Verkauf wohl etwas schkeppend läuft. Von dem nördlichten Punkt sieht man rechts unten auf der Atlantikseite so etwas wie Dünenbefestigungen. Komisch, dass es hier Dünen gibt, ist doch alles vulkanisch – aber gut, dass sich drum gekümmert wird, dachte ich. Ich habe versucht, näher an die „Dünen“ ranzukommen und bin einen frisch in die Landschaft geschobenen Weg rein, der Schlagbaum war offen. Nach ein paar hundert Metern hat mich die Security angehalten – aber die wollten nur Fieber messen und meinen Nsmen wissen und meinten „enjoy“. Hä? Was soll ich denn hier genießen? Also bin ich die Hubbelwege über das riesen Gelände weiter gefahren. Und was hat es mit den „Dünen“ auf sich? Das wird ein weiterer verdammter Luxusgolfplatz runter bis zum Atlantik! Die haben da Sand ohne Ende angekarrt und damit der nicht gleich wieder wegfliegt, bevor der Rollrasen liegt, die Windschutze installiert. Ich hatte beim Rausfahren nochmal die Security gefragt – ja, ein Golfplatz! Ich habe eben bei GoogleMaps gekuckt (ja, ich weiß, aber ich weigere mich „kucken“ mit „g“ zu schreiben), da sieht die Fläche noch naturbelassen und unbebaut aus. Das sind ca. 1,5 x 1,5 km, die mal eben so zu einem Golfplatz mit Meeresrauschen ummodelliert werden… Na ja, aber das geplante Logistikzentrum am Schäferhof in Nienburg ist wahrscheinlich auch nicht besser…
Auf dem Rückweg am Strand an der Leeseite gab’s eben noch leckeren Streetfood-Fisch vom Grill, jetzt begleitet von Piton, dem hiesigen Bier, benannt nach den Wahrzeichen der Insel.
Als ich wieder hier an den Steg kam, musste ich doch etwas lachen – die good old Lady ist jetzt völlig eingequetscht zwischen 2 riesen Katamaranen. Unten bei mir im Boot ist es fast dunkel, da zu beiden Seiten deren Rümpfe aufragen. Ich glaube, heute abend mache ich mal die Vorhänge dran…

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5 thoughts on “St. Lucia I

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      Beim letzten Bild musste ich grinsend an meinen Fahrlehrer denken, der nach dem Einparken immer mit „…und steht!“ das letzte Wort hatte 🙂 .
      Es sieht ja fast so aus, als wäre es reiner Zufall, dass der dicke Kati die Teal nicht einfach durch den Steg gedrückt hat. Und dass die First Lady des Bootes dann beim Aussteigen „Oh, gute Güte, ich hoffe doch sehr, dass das grüne Scheusal nicht abfärbt!“ gesagt hat.

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      Ich dachte auch an einen Spruch meines Fahrlehrers „Das Einparken üben wir noch mal“, wenn seitlich kaum Platz zum Aussteigen war.
      Ist das auf dem zweiten Foto nicht die „Royal Clipper“? Wäre das nicht eine Umrundung mit deinem Dinghy wert?

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        Hey, ja, das ist die Royal Clipper! Respekt! Die liegt aber heute schon vor Dominica. Außerdem ist das „mal eben mit dem Dinghy drumrumfahren“ so, wie der kleine Paul-Walter sich das Seemannsleben vorstellt. In der Praxis bedeutet das „mal eben“, das zusammengerollte Dinghy vom Vorschiff lostüdern, Blasebalg, Paddel und Sitzbretter aus den Tiefen der Backskiste kramen, das Ding aufblasen, über die Reling ins Wasser wuchten, neben dem Heck festbinden, den Außenborder von seiner Halterung auf der Teal abschrauben, auf das Dinghy runterlassen, ohne dass er ins Wasser fällt und festschrauben. Das Sicherungsplättchen für den Außenborder unterm Kartentisch rauswühlen – und schon kann’s mal eben losgehen 😉!

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      Das ist ja unverschämt! Aber herrlich deine Kommentare Dirk. Mach weiter so! Ich freue mich schon auf den nächsten Bericht. LG Helga

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      Sagte ich schon, dass ich den kleinen Paul-Walter unbedingt mal kennen lernen möchte?
      Mich hat in den letzten Monaten nicht nur das umfangreiche Wissen der Wahls schwer beeindruckt, sondern auch die sehr unterhaltsame Schreibweise!
      Grüße an den Seemann und an den Vater!

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