Falmouth – II

Falmouth – II

Ach du Scheiße, bin ich ein Glückspilz!!!
Ich hatte ja am Montag die Genua, das Vorsegel, heruntergenommen und zum Segelmacher gebracht, um den Riß nähen zu lassen. Anschließend habe ich das Aluprofil, um das das Vorsegel aufgewickelt wird, mal von Hand gedreht, weil das seit einiger Zeit Geräusche macht. Das Aluprofil steckt auf dem Vorstag, also dem Drahtseil, das den Mast nach vorne abspannt und überhaupt hält. Das Drehen von Hand ging mir nicht leicht genug, als wenn da ab und zu etwas haken würde und ich hatte Bedenken, dass etwas am Vorstag reibt und es mit der Zeit durchscheuert. Also habe ich entschieden so nicht weiterzufahren und einen Rigger (so heißen die Leute, die sich um das „stehende Gut“ eines Segelboots kümmern, also um den Mast und die Drahtseile, die ihn halten) zu beauftragen, eine neue Rollanlage zu montieren. Der kam auch am Montag noch und hat Maß genommen, heute waren sie dann erneut da und haben die neue Rollanlage montiert.
Die Drahtseile, die den Mast halten, sind aus 19 dünnen Drähten (Kardeelen) zu einem – bei der good old Lady 7 mm dicken – Drahtseil zusammengedreht. Ich meinte noch zu den Riggern, nun sei ich mal gespannt, wie das alte Vorstag aussehen würde, nachdem die alte Rollanlage auf dem Steg lag: von den 19 Kardeelen waren bis auf 4 alle gerissen 😳!!! Wenn die auch noch gerissen wären – und das wären sie in der nächsten Böe -, wäre der Mast unweigerlich von oben gekommen! Die Rigger hätten ja schon viel gesehen, meinten sie, aber so etwas noch nicht…
Ja, manchmal läuft es mit! Wie gut, dass das Vorsegel den Riß hatte, sonst wäre ich einfach weitergefahren und hätte auf jeden Fall mindestens den Mast verloren…
Von Falmouth selbst habe ich noch nicht viel gesehen, nur was auf dem Weg zu den diversen Bootsausrüstern liegt. Aber das war schonmal sehr nett – very british!
Ich habe sogar eine neue gebrauchte Masteinheit für den Windmesser bekommen (muss aber noch an der Mastspitze montiert werden), das defekte Positionslicht ersetzt, die Sprayhood geflickt und den abgerissenen Mastrutscher am Segelkopf wieder angenäht.
Wenn Holger nachher ankommt bringt er einen neuen flexiblen Wassertank mit, den wir dann morgen noch einbauen müssen. Und ich werde ihn bitten, mich den Mast hochzuwinschen, damit ich den Windmesser installieren kann. Damit wäre dann alles auf meiner To-Do-Liste abgehakt!
Dann kann’s übermorgen weitergehen nach Fowey (gesprochen „Foi“ – woher auch immer man das wissen soll).
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4 thoughts on “Falmouth – II

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      Puuh, das macht ja in etwa ein Kardeel pro Seetag…
      Bei der Vorstellung wird mir ganz anders. Schön, dass nichts passiert ist!

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      Du alter Schwede! Na, das Glück 🍀 des Tüchtigen! Da wünsche ich dir mal, dass ab jetzt alles hält. Ach ja, was das Klappern im Auto angeht (Fahlmouth – I): Bei unserem Auto klappert nichts. 😂 Da fällt vielleicht schon mal nen Fahrrad vom Dach, aber das war’s (und das klappert dann ja von außen und nicht drinnen). Wenn es allerdings mal Geräusche geben sollte, dann werde ich wahnsinnig 😈! Anhalten und Ursache suchen. Wenn das nicht hilft Geschwindigkeit erhöhen – oder Musik lauter machen…

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      Oh Mann, Dirk,
      da hast du ja wirklich das sprichwörtliche Glück im Unglück gehabt!
      Und ein fast neues Boot. Leider wird sich das bei einem evtl. Verkauf nur zum geringen Teil auszahlen.
      Also zum Klappern: Das Thema ist ja fast so ergiebig wie die Muskatnüsse. Als der Verursacher der Klapperphobie in erster Generation kann ich Frauke nur zustimmen. Das wird sich nicht legen, mich packt noch heute die Verzweiflung, wenn sich nicht ganz schnell der Grund der akustischen Untermalung herausstellt.
      Wenn der gefunden ist, sich aber im Moment nicht abstellen lässt, ohne das Armaturenbrett auf der Fahrt zu demontieren, legt sich der Anfall allerdings.
      Na, dann wünsche ich euch beiden ein paar sorgenfreie und erholsame Tage.

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      Mein Gott! – ja er scheint dich behütet zu haben, dann kann es ja jetzt gut weitergehen. Dir und Holger eine interessante und problemlose Zeit, macht´s gut

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