St. Lucia V

St. Lucia V

So ähnlich muss sich Heinrich Schliemann gefühlt haben, als er das antike Troja gefunden hat: Ich bin mit dem Bus in das Küstendörfchen Anse la Raye gefahren und von dort ins Landesinnere gelaufen, in Richtung der La Sikwi Sugar Mill. Die war bei Google Maps eingezeichnet, aber nirgendwo ausgeschildert. Schließlich zweigt ein Weg von der Straße ab, ich muss eine flache Furt durchwaten (das ist ja so toll mit Crocs an den Füßen, da latscht man einfach durch und weiter) und dann geht es durch eine Bananen- und Kakaoplantage – aber da ist doch nirgends eine Zuckermühle! Dann sehe ich den alten Schornstein und finde schließlich die Ruinen der Mühle, mit Wasserrad, Stengelquetsche und Kupferkessel. Mittlerweile holt sich die Natur alles zurück – schwer zu sagen, wann hier zuletzt jemand war. Aber sieht echt toll aus, das ganze Ensemble – ein sehr schöner Ort.
Ich bin dann weiter zu einem weiteren Wasserfall. Und ein weiteres Mal fehlte Ralf leider als dekoratives Element im Pool unterhalb.
Ab da bin ich dann den halben Tag mutterseelenallein über eine Piste durch den Wald gelaufen, bis ich auf der andern Bergseite wieder auf eine Straße getroffen bin, an der sogar irgendwann ein Minibus vorbeigekommen ist.
Die Krabbe auf dem Foto ist tot, aber auf dem Weg durch den Regenwald treffe ich immer wieder welche – Kilometer enfernt vom Meer. Ich weiß gar nicht, ob die überhaupt noch irgendwas mit dem Meer zu tun haben. Die graben jedenfalls ganz schön große Höhlen in die weiche Erde.

In Anlehnung an den großen Strategen Gracchus Nonjetepus in „Asterix als Gladiator“: „Und dass mir niemand niemals nicht mehr von diesem Buch redet!“
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8 thoughts on “St. Lucia V

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      NTV/Welt hatte mal eine Dokureihe „Lost Places“. Deine Mühle hätte genau dazu gepasst. Beeindruckend. Die Ferkel sind ja wohl echte „Wild“-Schweine.
      Zum Buch: Habe in deinem Sinne verstanden. Nimmt man allerdings Herrn Nonjetepus wörtlich, wird durch die doppelte Verneinung das genaue Gegenteil daraus.

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      „In Anlehnung an den großen Strategen Gracchus Nonjetepus in „Asterix als Gladiator“: „Und dass mir niemand niemals nicht mehr von diesem Buch redet!““

      Dann ist das Mindeste, was wir erwarten dürfen ein klassischer Dia – Abend mit Vortrag von dir!!!!
      Diese Bilder in groß auf Leinwand und kommentiert – das wird toll
      (jetzt sollten Daumen hoch, Bierproster und fast das gesamte Reportoire an smiles kommen, aber ich, nein, der Computer natürlich!, bin wohl zu blöd…. )

      🙂

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        OK, danke Nils, wenn man dem Windows System genug Zeit gibt, taucht tatsächlich irgendwann eine Auswahl auf 😂🍻
        (aber die Auswahl auf dem Handy ist größer – Nöl, Nöl, Nöl …)

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      Oh man, die Bilder der Mühle lassen mich wanken – hatte ich doch gedacht, Santo Antao sei nicht mehr zu toppen! Was ein verwunschen schöner Ort! Der kommt auf jeden Fall in die engste Wahl. Und die Ferkel sehen auf meinem Display aus, als wären sie aus Porzellan – würde ich wie sie sind in den Garten stellen. Den Spruch auf der Wand kopiere ich mir glaub‘ ich als Hintergrund oder hänge ihn ausgedruckt in mein Büro…! Genial! Die Highlights gehen dir offensichtlich nicht aus! 😃😃😃

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      Welches Buch?
      Ich finde ja du kannst dein Haar tragen wie du willst, du siehst immer gut aus! 😎

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      Toll die alte Mühle, ich helfe auch gern mit, sie wieder herzurichten.
      Und zum Dia-Abend möchte ich auch eingeladen werden. Weiterhin viele tolle Eindrücke!

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