Martinique IX

Martinique IX

Wir haben es geschafft! Wir sind den Wanderpfad von Prêcheur nach Grande Rivière gegangen und wurden anschließend mit einem Fischerboot zurück in die Nähe unseres Autos gebracht! Was für ein Tag!
Ich hatte gestern mit Max vereinbart, den wir in Grande Rivière an seinem Boot getroffen hatten, dass wir uns heute telefonisch melden, wenn wir zu Fuß angekommen sind und dass er uns dann zurück zur Anse (Bucht) Couleuvre in der Nähe von Prêcheur bringen würde, wo wir unser Auto abstellen würden. Also war ja alles bestens geregelt! Ich habe mich zwar gefragt, wie er uns dort wohl an Land bekommen wird, da es dort keinen Hafen gibt – aber das ist ja sein Problem…
Wir sind also den 14,8-km-Weg angegangen – es war zwar wieder unglaublich schlammig, steil, rutschig und regnerisch – aber echt wundervoll! Enno hat eine ausgewachsene Vogelspinne an einem Baumstamm entdeckt und einen verdammt großen Leguan, der in einer Hängematte aus Ästen „sein Leben gechillt hat“ (wie Enno es ausdrückte). Es gab außerdem grandiose Aussichten, einen Skorpion, ein Nest von irgendwelchen staatenbildenden, fliegenden Insekten und gegen Ende jede Menge riesengroße Land-Einsiedlerkrebse! Davon haben wir wirklich zig Exemplare gesehen und ich frage mich, wo die immer diese echt großen Landschnecken-Häuser finden – eine lebende, so große Schnecke habe ich bisher nie gesehen!
Als wir nach 6 h glücklich in Grande Rivière angekommen sind, habe ich Max angerufen: „J’arrive“ meinte er nur – „ich komme“. Ok, aber wann – das ist immerhin die Karibik! Aber 5 Minuten später war er da! Er hat ein offenes, ca. 5 m langes Fischerboot mit einem fetten Außenbordmotor am Heck und hat uns damit in vielleicht 20 Minuten zurück gebracht. An der Bucht angekommen hat er sein Boot ca. 30 m vom Ufer gewendet, einen Anker über den Bug ausgebracht, ist rückwärts auf das Ufer zu gefahren, hat seinen Außenbordmotor hochgeklappt und sich von der Brandung weiter an den Strand treiben lassen. Dann hat er uns „Allez, allez“ zugerufen, wir sind vom Heck ins knietiefe Wasser gesprungen und an Land gegangen. Max hat sich dann an dem Anker wieder ins tiefere Wasser gezogen, den Motor herunter gelassen und ist zurück gebraust.
Als ich das Auto starten wollte kam unter wildem Gepiepe und Geblinke die sinngemäße Fehlermeldung „Motorfehler – suchen Sie sofort eine Werkstatt auf“. Na toll 🙄! Ich habe den Vermieter angerufen – der nur meinte „Läuft der Motor denn?“ – dann wäre das kein Problem, das läge an der Feuchtigkeit. Ich meine, ich habe ihn auch sagen hören „es ist eben ein französisches Auto 😉…“.
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4 thoughts on “Martinique IX

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      Also, so langsam gehen einem die begeisterten Adjektive und Superlative aus.
      Am einfachsten ist noch stummes Staunen.
      Macht eigentlich deine Hüfte das alles klaglos mit oder kommst du gar nicht dazu, darüber nachzudenken?

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      Waren das Crocs, die ich da eben an deinen Füssen gesehen habe und bist du damit 14 km gewandert? Alle Achtung…

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        Ja, genau! Also ich habe ja keinen Sponsorenvertrag oder sowas abgeschlossen, aber ich finde die „Schuhe“ einfach genial! Eigentlich braucht es keine anderen zu geben. Dieses ältere Paar hatte ich nun die letzten 8 Monate täglich an und jetzt ist die Sohle durch – Enno hat mir netterweise sein Paar dagelassen. Als ich vor Jahren das erste Mal Freunde darin habe rumlaufen sehen dachte ich noch, dass die Löcher sicher dafür sind, dass der Saft ablaufen kann – aber weit gefehlt – schon das erste Reinschlüpfen war eine „Offenbarung“!
        Überhaupt braucht man hier nur Flipflops, Badelatschen oder Crocs – das spricht ungemein für die Gegend hier!

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      Hallo, Dirk, ja auch als Dein Boot(…) in Mehlbergen wieder uns Wasser gesetzt wurde, hattest Du Crocs an…fand ich da schon sehr lustig…is doch eine internationale Marke..:-))
      Liebe Grüsse Steff

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