Jetzt habe ich ’nen 700 € teuren Briefbeschwerer…

Jetzt habe ich ’nen 700 € teuren Briefbeschwerer…

…dabei schreibt mir kaum noch jemand per Post…
Das Kranen hat supi geklappt, obwohl ich rückwärts in den Travellift musste. Langkieler wie die good old Lady sind rückwärts nicht steuerbar, die fahren rückwärts, wohin sie wollen, egal wie das Ruder steht, man kann versuchen mit kleinen Vorwörtsschüben während des rückwärts Fahrens etwas zu lenken.
Ich bin ja heilfroh, dass ich eine Firma mit dem Propellertauschversuch beauftragt habe – zwischenzeitlich kamen alle verfügbaren Abzieher von ganz Vilamoura zum Einsatz : little propeller – big problem. Die halbe gebuchte Stunde Travellift war längst um, als mit Hilfe eines Schlagschraubers der alte Propeller endlich aufgegeben hat. Nun flugs den Nutenstein gereinigt (der verhindert, dass sich der Propeller auf der Welle dreht statt mit der Welle) und den Neuen montiert. Denkste! Passt nicht! Ich hatte der Firma in Deutschland, die den Propeller angefertigt hat, 20 mm Außenkonusdurchmesser durchgegeben, es sind aber knapp 19 mm. Da kann man sich zwar in den Arsch beißen und brüllen, dass das doch wohl nicht wahr sein darf – nützt aber nix. Also den alten Propeller wieder montiert und das Boot zurück ins Wasser.
Immerhin konnte ich so zwei der Befestigungsschrauben für das Ruder kontrollieren, die sich beim Kranen vor ein paar Wochen in Poavo di Varzim als gelockert herausgestellt hatten. Nun waren sie aber schön fest – sehr gut.
Ich habe den Chef der Propeller-Wechsel-Firma gebeten, sich einmal das heulende Getriebe anzusehen. Das hat er auch gemacht. Dabei ist aufgefallen, dass die beiden hinteren Motorbefestigungen sich etwas losgerüttelt haben – da muss ich nun also immer mal ein Auge drauf haben. Und das Heulen des Getriebes? Schön sei das nicht, aber zumindest ist es noch dicht und das Öl sähe eigentlich auch ganz gut aus (da sind also nicht schon Zahnradbröckchen drin). Das könne noch eine Weile halten und würde vorm Aufgeben so metallene Klackklackklack-Geräusche machen – dann sei es Zeit für den Austausch.
Ok, also werde ich morgen Nachmittag nach Madeira aufbrechen, genauer gesagt ist die nördliche Insel des Archipels, Porto Santo, mein Ziel. Das Passage-Planning sagt bei Abfahrt morgen gegen 15.00 Uhr, dass ich 4,5 Tage brauchen werde, aber bisher war stets weniger Wind als vorhergesagt ich rechne mal mit mind. 5 Tagen. Wasser und Mampf habe ich für mind. 2 Wochen mit, das müsste also klappen…
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2 thoughts on “Jetzt habe ich ’nen 700 € teuren Briefbeschwerer…

    • Author gravatar

      Oh Mann! Da drücke ich mal fest die Daumen dass nun alles klappt und wünsche Dir eine schöne Fahrt!

    • Author gravatar

      Sehe ich das richtig, dass bei eigener Schusseligkeit die Gewährleistung durch den Propeller-Hersteller entfällt?
      Aufbohren ist bei dem Spezialstahl vermutlich sehr schwierig und die Bohrung dazu wohl noch konisch.
      Bezüglich der sich lockernde schrauben entsinne ich mich, das mal vor vielen Jahren einer unserer Betriebsschlosser solch ein Teil mit Zweikomponentenkleber dermaßen festgelegt hatte, dass sich das Ding nie wieder bewegte. Ich drücke auf jeden Fall die Daumen.

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