Iles des Saintes – I
So ein Kack! Ja, auch im Paradies gibt’s so was ! Ich bin ja gestern auf Dominica angekommen und habe mich in die einzige Ankerbucht verholt, ziemlich in den Süden der Bucht, da war ich ganz alleine. Dann hat mich die Nachricht eines Bekannten von unterwegs erreicht: sie hätten Freunde, die wären auf Dominica und man bräuchte keinen Test mehr! Also habe ich mich in die nördliche Ankerbucht verholt. Dazu muss man wissen, dass die good old Lady nur eine mechanische Ankerwinsch hat, keine elektrische. Man hat also einen langen Hebel den man für 30 m Kette 130 mal hin und her bewegen muss, bis die Kette komplett aufgeholt ist. Wenn ich 25 m Kette hochgewinscht habe, bin ich stets ziemlich am Ende, aber dann kommen ja noch die 5 entscheidenden Meter. Wenn ich auf 5 m Tiefe ankere heißt das, der Anker ist bereits aus dem Grund ausgebrochen, das Schiff fängt an zu treiben, ich kann aber nicht steuern, weil ich ja vorne beim Anker bin, und die letzten 5 m müssen ganz schnell hoch! Ratet mal, was ziemlich weit oben auf der Liste steht, falls es nochmal ein anderes Boot sein darf!
Aber ich schweife mal wieder ab…. In der nördlichen Ankerbucht lagen jede Menge freie Muringbojen aus (so 15 Yachten lagen dort bereits). Davon habe ich mir eine geschnappt. Das heisst, bei 20 kn Wind muss ich dicht an die Boje heranfahren, mit meinem Bootshaken aus dem Wasser angeln, was daran befestigt ist, meist ein Tau von mir durch irgendein Auge an der Boje ziehen und vorne festmachen. Hat super geklappt, dann kommt ein „Boatboy“ mit einem kleinen offenen Boot angefahren und klärt mich auf, dass ich erst zur Quarantäneboje müsse, ansonsten würde die Polizei so und soviel tausend Dollar Bußgeld verhängen. Also habe ich die glücklich gefischte Muringboje wieder ausrauschen lassen. Oder ich solle doch einfach Edison auf Kanal 16 rufen und fragen, was ich machen soll. Nach 20 Minuten hat Edison auch geantwortet und meinte, ich solle mir irgendeine Muringboje schnappen und festmachen – na toll. Das Funkgerät soll auf Kanal 16 auf Standby bleiben, um 9.00 Uhr gäbe es Anweisungen. Ok, aber es ist doch schon 9.20 Uhr? Ach so? Ob ich denn ein Dinghi hätte. Ja, aber das dauert einen halben Tag, bis es betriebsbereit ist… Dann holt mich gleich jemand ab und fährt mich zum Healthservice. Supi! Das war dann wieder der Typ mit dem heißen Tipp für die Quarantänemuringboje. Wir haben dann noch von einem anderen Boot ein Pärchen abgeholt. Oha, Staatenlose denke ich, der Flaggenstock ist leer. Nein, Deutsche – die Fahne muss wohl über Bord gegangen sein… Ob ich einen Test hätte, fragten sie. Sie hätten noch einen gemacht aber danach gehört, dass man seit Montag keinen mehr bräuchte. Ja, habe ich auch gehört, daher habe ich keinen Test! Und, das Ende vom Lied? Natürlich braucht man einen Test! Die beiden waren Ruckzuck einklariert! Ich müsste heute einen Test machen lassen, dazu mit dem Taxi in die Stadt fahren, dann 3 Tage in Quarantäne auf mein Boot, dann mit dem Taxi in die Stadt, einen 2. Test machen lassen, dann könnte ich mich frei bewegen. Nein danke, dann fahre ich heute noch weiter. Gesagt, getan und die 22 Seemeilen nach Iles des Saintes gefahren, die gehören zu Guadeloupe. Hier gibt es ein großes Muringbojenfeld – komplett belegt. Zufällig habe ich einen Offiziellen getroffen, der gerade die Bojenliegegebühren kassiert hat. Wo ich denn jetzt liegen könne? Irgendwo hinter den gelben Bojen. Und da liege ich jetzt und es ist so rollig, dass mir ständig die abgestellte Bierbüchse von Backbord nach Steuerbord schlittert – das mag ja ’ne Nacht werden! Netz gibt es nur ab und zu mal, mal sehen, ob dieser Eintrag gleich rausgeht. Zumindest mein deutsches Handy funktioniert. Also habe ich auf Guadeloupe in der Marina angerufen um einen Platz für Morgen zu reservieren. Oh, das würde ganz schlecht aussehen, ich soll morgen um 8 nochmal anrufen… Also wenn ich dort keinen Platz bekomme, lass‘ ich hier einen PCR-Test machen und fahre zurück nach Dominica – da gab’s wenigstens freie Muringbojen und die Bucht sah echt toll aus! Zum Testen muss ich dann nur an Land schwimmen, um das Dinghi nicht klarmachen zu müssen…
Aber ich schweife mal wieder ab…. In der nördlichen Ankerbucht lagen jede Menge freie Muringbojen aus (so 15 Yachten lagen dort bereits). Davon habe ich mir eine geschnappt. Das heisst, bei 20 kn Wind muss ich dicht an die Boje heranfahren, mit meinem Bootshaken aus dem Wasser angeln, was daran befestigt ist, meist ein Tau von mir durch irgendein Auge an der Boje ziehen und vorne festmachen. Hat super geklappt, dann kommt ein „Boatboy“ mit einem kleinen offenen Boot angefahren und klärt mich auf, dass ich erst zur Quarantäneboje müsse, ansonsten würde die Polizei so und soviel tausend Dollar Bußgeld verhängen. Also habe ich die glücklich gefischte Muringboje wieder ausrauschen lassen. Oder ich solle doch einfach Edison auf Kanal 16 rufen und fragen, was ich machen soll. Nach 20 Minuten hat Edison auch geantwortet und meinte, ich solle mir irgendeine Muringboje schnappen und festmachen – na toll. Das Funkgerät soll auf Kanal 16 auf Standby bleiben, um 9.00 Uhr gäbe es Anweisungen. Ok, aber es ist doch schon 9.20 Uhr? Ach so? Ob ich denn ein Dinghi hätte. Ja, aber das dauert einen halben Tag, bis es betriebsbereit ist… Dann holt mich gleich jemand ab und fährt mich zum Healthservice. Supi! Das war dann wieder der Typ mit dem heißen Tipp für die Quarantänemuringboje. Wir haben dann noch von einem anderen Boot ein Pärchen abgeholt. Oha, Staatenlose denke ich, der Flaggenstock ist leer. Nein, Deutsche – die Fahne muss wohl über Bord gegangen sein… Ob ich einen Test hätte, fragten sie. Sie hätten noch einen gemacht aber danach gehört, dass man seit Montag keinen mehr bräuchte. Ja, habe ich auch gehört, daher habe ich keinen Test! Und, das Ende vom Lied? Natürlich braucht man einen Test! Die beiden waren Ruckzuck einklariert! Ich müsste heute einen Test machen lassen, dazu mit dem Taxi in die Stadt fahren, dann 3 Tage in Quarantäne auf mein Boot, dann mit dem Taxi in die Stadt, einen 2. Test machen lassen, dann könnte ich mich frei bewegen. Nein danke, dann fahre ich heute noch weiter. Gesagt, getan und die 22 Seemeilen nach Iles des Saintes gefahren, die gehören zu Guadeloupe. Hier gibt es ein großes Muringbojenfeld – komplett belegt. Zufällig habe ich einen Offiziellen getroffen, der gerade die Bojenliegegebühren kassiert hat. Wo ich denn jetzt liegen könne? Irgendwo hinter den gelben Bojen. Und da liege ich jetzt und es ist so rollig, dass mir ständig die abgestellte Bierbüchse von Backbord nach Steuerbord schlittert – das mag ja ’ne Nacht werden! Netz gibt es nur ab und zu mal, mal sehen, ob dieser Eintrag gleich rausgeht. Zumindest mein deutsches Handy funktioniert. Also habe ich auf Guadeloupe in der Marina angerufen um einen Platz für Morgen zu reservieren. Oh, das würde ganz schlecht aussehen, ich soll morgen um 8 nochmal anrufen… Also wenn ich dort keinen Platz bekomme, lass‘ ich hier einen PCR-Test machen und fahre zurück nach Dominica – da gab’s wenigstens freie Muringbojen und die Bucht sah echt toll aus! Zum Testen muss ich dann nur an Land schwimmen, um das Dinghi nicht klarmachen zu müssen…
5
5 thoughts on “Iles des Saintes – I”
Comments are closed.
Die Amtsschimmel scheinen sich überall irgendwie losgerissen zu haben, jeder galoppiert in eine andere Richtung und niemand ist in der Lage, sie einzufangen. Nils hat es ja gestern schon gesagt: Hier blickt keiner mehr durch.
Die Infektionszahlen erreichen jeden Tag neue Höhen, die Bundesregierung will alle Beschränkungen abschaffen, die Landesregierungen halten das für verfrüht und die medizinischen Fachleute schlagen alle vier Hände überm Kopf zusammen.
Da lobe ich mir doch die Möglichkeit, schwimmend, mit den Ausweispapieren zwischen den Zähnen, das rettende Corona-Ufer zu erreichen.
😂 Dem ist nichts hinzuzufügen!
Dirk, mir fällt gerade etwas ein: Könntest du nicht mal jemanden überreden, von der „Good old Ladie“ und dir bei rauschender Fahrt ein paar Fotos zu machen? Die würden sicher nicht nur bei deinen Fans großen Anklang finden.
Ja stimmt, Fotos von der good old Lady unter Vollzeug, ich an der Pinne, wie wir durch das türkisblaue karibische Meer pflügen hätte ich auch gerne – aber wie 🙄? Die wenigen, denen ich unterwegs begegne sind so weit weg, dass ich nicht mal den Bootsnamen lesen kann. Dann also doch eine Drohne? Nein, sicherlich nicht! Vielleicht ergibt sich ja irgendwann etwas… Und wenn ich den ersten Satz nochmal lese und die Augen schließe, habe ich das Bild ohnehin gestochen scharf vor mir!
Versuch‘s doch mal mit der GoPro – irgendwo an Bug, Heck oder Mastspitze befestigt müsste doch fast die ganze good-old-Lady zu erfassen sein – inklusive Kapitän natürlich, darauf legen deine Follower schon Wert! 😃😉