Faial – V
Bevor ich zu den Bildern etwas schreibe, muss ich gerade noch was von gestern loswerden, das fand ich so nett: Ich habe meinen Bart ja noch nicht abrasiert, und nun hängen die Oberlippenhaare ständig im Mund und stören. Mark von der Lotte hat sich auch erstmals einen Bart stehen lassen und meinte, da gäbe es so Trimmer, hat er sich auch gekauft, damit ginge das total einfach.
Gestern war ich in einem Supermarkt, daneben gab es einen Elektromarkt, da bin ich rein, um nach so einem Trimmer zu kucken. In der Rasierapparatabteilung stand ein Mann mit wildem Bart, etwas jünger als ich, vor den Trimmern und sah ziemlich unschlüssig aus. Ich meinte zu ihm: 3 weeks at sea, never had a beard before? Und er sah mich total dankbar an und meinte: Yes, exactly! Und fing gleich an, von deren Überfahrt zu erzählen… Es war ein Norweger.
Wir waren heute im Botanischen Garten der Azoren, der befindet sich in Flamengos, im Nachbarort von Horta. Der Garten beschäftigt sich vorrangig mit dem Schutz der rund 70 endemischen Pflanzenarten, also Arten, die es nirgends sonst auf der Welt gibt, nur auf den Azoren. Das wirft einen ganz anderen Blick auf viele der Pflanzen, über die wir uns bei unserer letzten Wanderung in noch völliger Ahnungslosigkeit gefreut haben: diese Neophyten (durch Menschen eingeschleppte Arten) gelten nämlich als äußerst invasiv, da sie die einheimischen endemischen Arten zunehmend verdrängen. Dazu gehört alles, was ich vor ein paar Tagen noch so nett anzusehen fand: die Hortensien (die zwar gerade für Faial so typisch sind, aber aus China eingeschleppt wurden), der Ingwer, das Wandelröschen, die Engelstrompete und die japanische Zeder (damit wurde großflächig aufgeforstet, jetzt breitet sie sich ungehemmt aus). Dass hier aufgrund der günstigen klimatischen Bedingungen praktisch jedes Samenkorn, das zu Boden fällt, keimt und zu einer Pflanze heranwächst, macht den Schutz der einheimischen Arten nicht leichter.
Ich bin dann mit dem Fahrrad noch etwas weiter in Berge durch die herrliche Landschaft geradelt (die anderen beiden hatten sich einen Motorroller geliehen). Es gibt hier sogar eine ganze Menge Baumfarne, die zwischen den Lorbeerbäumen, Zedern und der Baumheide wachsen. Auf dem Bild mit dem Verkehrsschild sieht man mal, wie hoch diese Baumheide wird.
Die Landwirtschaft scheint äußerst kleinstrukturiert. Ich konnte nicht herausbekommen, wie viele Milchkühe hier im Schnitt gehalten werden – aber zumindest so wenig, dass die Bauern die Milch selbst zur Käsereigenossenschaft anliefern. Die Pickups mit den Milchkannen hinten drauf begegnen einem hier ständig. Der Rohmilchkäse, der daraus hergestellt wird, ist sehr lecker!
Gestern war ich in einem Supermarkt, daneben gab es einen Elektromarkt, da bin ich rein, um nach so einem Trimmer zu kucken. In der Rasierapparatabteilung stand ein Mann mit wildem Bart, etwas jünger als ich, vor den Trimmern und sah ziemlich unschlüssig aus. Ich meinte zu ihm: 3 weeks at sea, never had a beard before? Und er sah mich total dankbar an und meinte: Yes, exactly! Und fing gleich an, von deren Überfahrt zu erzählen… Es war ein Norweger.
Wir waren heute im Botanischen Garten der Azoren, der befindet sich in Flamengos, im Nachbarort von Horta. Der Garten beschäftigt sich vorrangig mit dem Schutz der rund 70 endemischen Pflanzenarten, also Arten, die es nirgends sonst auf der Welt gibt, nur auf den Azoren. Das wirft einen ganz anderen Blick auf viele der Pflanzen, über die wir uns bei unserer letzten Wanderung in noch völliger Ahnungslosigkeit gefreut haben: diese Neophyten (durch Menschen eingeschleppte Arten) gelten nämlich als äußerst invasiv, da sie die einheimischen endemischen Arten zunehmend verdrängen. Dazu gehört alles, was ich vor ein paar Tagen noch so nett anzusehen fand: die Hortensien (die zwar gerade für Faial so typisch sind, aber aus China eingeschleppt wurden), der Ingwer, das Wandelröschen, die Engelstrompete und die japanische Zeder (damit wurde großflächig aufgeforstet, jetzt breitet sie sich ungehemmt aus). Dass hier aufgrund der günstigen klimatischen Bedingungen praktisch jedes Samenkorn, das zu Boden fällt, keimt und zu einer Pflanze heranwächst, macht den Schutz der einheimischen Arten nicht leichter.
Ich bin dann mit dem Fahrrad noch etwas weiter in Berge durch die herrliche Landschaft geradelt (die anderen beiden hatten sich einen Motorroller geliehen). Es gibt hier sogar eine ganze Menge Baumfarne, die zwischen den Lorbeerbäumen, Zedern und der Baumheide wachsen. Auf dem Bild mit dem Verkehrsschild sieht man mal, wie hoch diese Baumheide wird.
Die Landwirtschaft scheint äußerst kleinstrukturiert. Ich konnte nicht herausbekommen, wie viele Milchkühe hier im Schnitt gehalten werden – aber zumindest so wenig, dass die Bauern die Milch selbst zur Käsereigenossenschaft anliefern. Die Pickups mit den Milchkannen hinten drauf begegnen einem hier ständig. Der Rohmilchkäse, der daraus hergestellt wird, ist sehr lecker!
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3 thoughts on “Faial – V”
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Schöne Geschichten – und schöne Bilder! Das mit dem fehlenden Wald nehme ich zurück, war wohl auf eurer Krater-Tour einfach nur unterrepräsentiert. Sind denn die Straßen dort etwas fahrradfreundlicher gebaut als auf den karibischen Inseln?
Oh Mann, das ist ja der reinste Urwald. Bei dem Klima kaum ein Wunder.
Die Baumheide erinnerte mich an etwas. Jetzt hab ichs: So sehen bei uns vielerorts abgestorbene Pappeln mit Kolonien von Misteln aus. Am Dümmer gibt es so eine Stelle, wo Kormorane die Pappeln dermaßen zugekackt haben, dass sie abgestorben sind.
Wäre nie darauf gekommen, was Frau GOOGLE erklärt hat: Das Holz für „Bruyère-Pfeifen“ ist das Wurzelholz der Baumheide.
Beim Anblick der Hortensien wurde Mutter ganz lebendig. Hätte nur noch gefehlt, dass du einen Ableger mitbringen solltest.
Der obige Kommentar bedeutet also: Dirk, bringe bitte einen Ableger von einer Hortensie mit! 😂 Den kannst du ja wohl noch in irgendeine Ecke auf deinem Bötchen drücken. Als wir zu Ostern in Osnabrück zu Besuch waren wollte Mutter, dass ich doch bitte einen Phlox aus unserem Garten in Schweden mitbringen soll. Da bedurfte es erst eines Fotos, das belegte, dass noch 20 cm Schnee lagen und der Boden noch gefroren war, um „die Gefahr“ abzuwenden.