Faial – II

Faial – II

Horta, die Hauptstadt von Faial, gefällt mir! Ein nettes kleines Städtchen mit vielen alten Häusern mit schmiedeisernen Balkonen, hübschen bunten Fliesen an den Wänden und liebevoll gepflasterten Gehwegen und Straßen. Und dazu dann noch dieses allgegenwärtige Flair der Segler*innen aus allen Ecken der Welt, die hier Station machen. Horta ist eine der vier weltweit meistbesuchten Marinas, die jährlich von über 1.000 Transityachten aus über 30 Ländern auf ihrem Weg über den Atlantik angesteuert wird. Während die Anzahl in den letzten Jahren etwas rückläufig war, hat sich die Durchschnittsgröße der Yachten immer weiter nach oben entwickelt von 11 m in 1990 bis 14 m in 2019. Die good old Lady scheint mit ihren 8,99 m also fast aus der Zeit gefallen…
Die Legende sagt, dass wer den Hafen von Horta je wiedersehen möchte, sich auf der Kaimauer mit einem Bild (mit Name des Bootes, den Namen der Crewmitglieder und der Jahreszahl) verewigt haben muss. Und so sind im Laufe der Jahrzehnte auf dem kahlen Beton von Kaimauer und Pier zum Teil wahre Kunstwerke entstanden. Natürlich möchte ich mir alle Optionen offen halten und werde mich dort auch mit der good old Lady Teal verewigen! Theda hat mir netterweise einen hübschen Entwurf gemacht, jetzt muss es nur noch endlich mal ein paar Stunden am Stück nicht regnen…
Die Kneipenfotos stammen aus einer der legendärsten Seglerkneipen weltweit, aus „Peter Café Sport“, eröffnet 1918, ein absolutes Muss (und, was mich angeht, natürlich „Will“) für jeden Transatlantiksegler!
In Horta wurde noch 1943 eine Walfabrik in Betrieb genommen, in der jährlich 50-60 Pottwale verarbeitet wurden, der letzte erst 1974 – so spät wie sonst nirgends in Europa. Die Fabrik ist heute ein wirklich sehenswertes Industriemuseum.
Auf dem Weg zur Walfabrik kommt man am Stadtstrand von Horta vorbei, an den der Sturm der letzten Tage tausende der Portugiesischen Galeeren getrieben hat. Das hat sich angefühlt, als würde ich über Luftpolsterfolie gehen – und hat auch genauso geploppt (die armen Viecher waren ja schon tot)! Bei den größeren Exemplaren habe ich das allerdings lieber nicht probiert, weil die mich an einen aufgeblasenen leeren Weinschlauch (so einen Bag-in-Box-Beutel) erinnert haben und daran, was passieren kann, wenn man versucht den durch Drauftreten zum Platzen zu bringen 🙄!
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10 thoughts on “Faial – II

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      Tolle fotografische Eindrücke!
      Von deinem Graffiti gibts ja sicher bald ein Foto. Wie entstehen diese Bilder, mit Spraydosen oder Ölfarbe?
      Soll ja zumindest halten, bis du nach deiner Pensionierung mit deinem neuen Hausboot dort ankommst.
      Solche Traditionskneipen faszinieren mich immer, werde mal das Internet nach einer Doku absuchen.
      Ist sicher nicht mit dem „Hannibal“ zu vergleichen …
      Dürfen wir hoffen, dass der Bart noch dran ist?
      LG aus dem pulvertrockenen Schledehausen. Schon heute der erste Aufruf der Stadtverwaltung zum Wassersparen. Der nächste Schritt wird dann wohl die Rationierung sein.

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      😂 Ja, den „Weinbeuteln“ würde ich heute auch aus dem Weg gehen! Aber diese portugiesischen Galeeren sind ja schon faszinierend! Was ist denn jetzt mit dem größeren Boot? Ich wär dabei! So in ein paar Jahren…😂

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        Lutz hält sich irgendwie ziemlich bedeckt, was das Budget angeht. Die paar Jahre sind ja schneller um, als man denkt…

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          Oh,oh äh? Ich verfolge wöchentlich die gezogenen Zahlen, aber die ziehen einfach nicht die richtigen , also ehrlich 🤷‍♂️
          Wenn das so weitergeht, wie wäre es, wenn wir uns für das schottische Whisky hopping nächstes Jahr erstmal ein großes Boot für alle ausleihen – oder entern? 🥃☝️

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      Ääääähm, wenn diese Galeeren so unglaublich giftig sind, dann besteht nicht nur die Gefahr eines Sprunggelenkbruches beim Draufspringen, sondern auch schon viel früher, wenn man nur stolpert und da rein fällt???
      Und wie ist das Gefühl denn, wenn du mit deinen Croques da so drüber läufst, hast du keine Angst, dass sich eine vorwitzige Nessel durch die Luftlöcher in den Schuh verirrt und dich aufspringen lässt wie Methusalixchen, wenn er sich um -hicks- 10 Jahre jünger fühlt ?

      Also ich würde da lieber einen Bogen drum machen und auf den plopp – Spaß verzichten …

      Übrigens scheinen die auf den Azoren lt. Wiki was Besonderes zu sein, denn hier steht: “ Im Frühjahr 2019 wurden Portugiesische Galeeren auch auf Madeira und den Azoren gesichtet,[8] und im Oktober desselben Jahres sogar vor Kerry in Irland.[9]“

      Aber Horta macht einen echt netten Eindruck, sehr gefällig dort! Wie ist die lokale Biermarke so?

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        Nesseln die Galeeren überhaupt noch, wenn sie mal trocken gefallen sind?
        Weh tun können doch nur die elend langen Tentakeln, die aber regulär submers zu finden sind….. Das „Ploppen“ erinnert mich an den gestrandeten Pottwal, den ich irgendwann auf Spiekeroog glaub ich gesehen habe und der genau das gemacht hat ( gottseidank nicht in meinem Beisein……).

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        Also ein bekannteres lokales Bier habe ich hier noch nicht gefunden. In der Kneipe gestern hatten sie so ein Craft Beer, dessen Namen ich aber schon wieder vergessen habe. Ansonsten gibt’s hier wie in Festland-Portugal „SuperBock“ und „Sagres“ – damit kann man auch schon klarkommen.

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      Endlich wieder diese tollen Bilder. Die haben die letzten Wochen gefehlt. Keine Angst vor den großen Galeeren, die sind nur gefährlich für dein Sprunggelenk, wenn du richtig Anlauf nimmst😀

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